Matin von Ostrowski, Susanne Pomrehn: Gebrüder Grimm - constructed
Installation in der Humboldtuniversität zu Berlin, Universitätshauptgebäuude, östlicher Lichthof, 6. März - 30. März 2017
Die beiden Künstler Martin von Ostrowski und Susanne Pomrehn bespielen mit einer Installation die Kleine Humboldtgalerie im Lichthof Ost,
die sich mit den Wort – und Bilderwelten von Jakob und Wilhelm Grimm auseinandersetzt.
Martin von Ostrowski zeigt an drei Lattengerüsten Bildmaterial zu drei der Grimm’schen Märchen: Rotkäppchen, Dornröschen und der Fischer und seine Frau.
Den archetypischen Schatz von Märchenfiguren stellt der Künstler in zwanzig Ölgemälden, fünfzehn Fotografien und fünfzehn Fotokopien sowie zwei Schnitten in Spiegelfolie bildlich dar.
Er benützt dabei eigenes Bildmaterial, historische Grafiken z.B. von Ludwig Richter genauso wie aktuelle Webeanzeigen oder Material aus zeitgenössischen Zeitschriften.
Dem Betrachter ist zusätzlich die Möglichkeit gegeben, sich selbst in vier Spiegelbrettern zu sehen.
Susanne Pomrehn zerlegt großformatige Fotografien des gleichen Bildmaterials anhand von Auszügen des Wörterbuches
von Johann und Jakob Grimm. In die Fotos werden mittels eines Skalpells Wörter und Wortfragmente aus dem Grimm’schen
Wörterbuch ausgeschnitten. Die zusammengeklebten Fotoschnitte hängen von Latten herab, die die drei Gerüste miteinander verbinden. Die freigelegten
Worte fallen frei in den Raum, bilden spiegelverkehrte Schriftmuster und eröffnen durch Lücken und
Leerräume die Sicht auf die bebilderten Holzgerüste.
Die Installation eröffnet dem Betrachter die Möglichkeit die Divergenz verschiedener
Wahrnehmungssphären aufzuheben, indem man Bild- und Sprachwelt gleichzeitig wahrnehmen kann.