Innerhalb der Ausstellungsreihe „Verstehen zu Verstehen - Kunst zu Nietzsche und Wittgenstein" zeigte Martin von Ostrowski Installationen und Zeichnungen unter dem Titel „Nietzsche Wittgenstein Kopfmuster“. Ausgehend von Profilfotografien der beiden Denker schuf er einen Kosmos von Silhouetten, die sowohl auf der Fläche als auch im Raum komplexe Verschachtelungen ergaben. In der Ausstellung begegneten dem Betrachter dabei ganz unterschiedliche Arten von Mustern.
Im Erdgeschoss wurden die Philosophenantlitze in einem Mandala auf dem Fußboden
in weißem Sand dargestellt.
Diese Technik der Mandalaherstellung begegnete dem Künstler auf seiner Indienreise 2013, wo er in dem Pilgerort Gokarna erleben konnte, wie täglich hochkomplizierte
Formen durch Schablonen auf den Boden gesiebt
oder sogar frei mit der Hand gestäubt wurden. Aufgrund des leichten Materials hatte diese Bodenzeichnung der Köpfe keinen dauerhaften Bestand. Luftbewegung und
unbeabsichtigtes Betreten lösten diese Installationsform mit der Zeit auf, so dass ein transitorisches Element in die Ausstellung miteingebunden war.
Das erste Stockwerk war ausschließlich skulpturalen Installationen gewidmet. In unterschiedlichen Größen begegnete man man den Kopfsilhouetten in ausgeschnitten Holztafeln, als Positiv- und Negativform,
als Kopf im Kopf oder zwei bis sechs Köpfe miteinander vereint. Im langgestreckten Flur wurden kleine schwarze Holzformen im rechten Winkel zur Wand in unterschiedlichen Höhen befestigt,
so dass sich ein Rhythmus ergab, assoziativ an eine Musiknotation erinnernd. Im hellen, großen Raum des ersten Stockes erlebte der Betrachter an zwei Wänden eine Installation,
die mit Licht- und Schatteneffekten der Silhouetten spielte und diese besonders hervorhob. Groteske Verzerrungen, die durch die Schatten entstanden, waren Teil des Werkes.
Als eine Hommage an Nietzsche und Wittgenstein fertigte der Künstler ebenfalls für den großen Raum im ersten Stock skulpturale Kopfdarstellungen,
in denen sich bis zu sechs dünnwandige Holztafeln zu komplexen Gebilden zusammenfügten. Zwei dieser Kopfgebilde thematisierten
zentrale Begriffe aus den Werken der beiden Denker: bei Nietzsche die Worte „mit dem Hammer“ und bei Wittgenstein „Schweigen“.
Einige Selbstportraits, die Ostrowski an unterschiedlichen Stellen in die Ausstellung miteinbezog, setzten das Selbst des Künstlers in eine spannungsreiche Verbindung zu den beiden Philosophen.